In der Unterrichtseinheit „Ressourcen – Nutzung, Gefährdung und Schutz“ der 11. Jahrgangsstufe setzen sich die Geographie-Kursteilnehmer u.a. umfassend mit den Themen Energieerzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung auseinander. Einerseits erhielten die Oberstufenschüler einen sehr guten Einblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Energieherstellung aus fossilen Brennstoffen, erneuerbaren und atomaren Energien, andererseits bestand der Wunsch, eine anwendungsbezogene Verknüpfung von Theorie und Praxis vor Ort zu besuchen.
So bot es sich an, im Rahmen des Schulpartnerprogramms die LEW-Netzleitstelle zu besuchen und den dort arbeitenden Spezialisten bei ihrer Arbeit über die Schulter zu blicken. Im Vortrag charakterisierte der Referent Dr. Peter Schwaegerl die Netzleitstelle und sein dortiges Aufgabengebiet wie folgt: Das Leitungsnetz der Lechwerke hat eine Gesamtlänge von fast 32.000 Kilometern. Davon verlaufen allein 12.500 Kilometer Kabel unter der Erde.
Zentrale Netzleitstelle am Königsplatz
Die Steuerung, Überwachung und Führung des Netzes erfolgt in der zentralen Netzleitstelle direkt am Königsplatz. Dort managen Ingenieure und Fachkräfte die Hoch-, Mittel- und Höchstspannungsnetze im LEW-Versorgungsgebiet und gewährleisten rund um die Uhr eine sichere und zuverlässige Stromversorgung. Neben Informationen zu den Aufgaben der LEW-Netzleitstelle wurden die technischen Möglichkeiten zur Fernüberwachung und Fernsteuerung unserer Versorgungsnetze und -anlagen aufgezeigt.
Anhand einer fiktiven Beschädigung einer Leitung wurde die Vorgehensweise erklärt, wie schnellstmöglich wieder eine stabile Stromversorgung gewährleistet wird: mit Hilfe von Satellitenbildern untersuchen die Ingenieure das betreffende Areal (z.B. befindet sich die defekte Leitung in einem bewaldeten Gebiet, so liegt eine Beschädigung durch einen auf die Leitung gestürzten Baum nahe), unterbrechen die Energiezufuhr und beraten den vor Ort tätigen Mitarbeiter telefonisch bei der Wiederherstellung der Stromversorgung. Neben Extremwetterereignissen sind in den vergangenen Jahren derartige Störungsmeldungen oftmals auf fahrlässiges Handeln und Missgeschicke zurückführen.
Große Verantwortung der Ingenieure
Auf jeden Fall lohnte sich der Blick hinter die spannenden Kulissen der Netzleitstelle und schaffte unter den Oberstufenschülern ein Bewusstsein für die verantwortungsvolle Tätigkeit der Ingenieure, die in dreier Teams rund um die Uhr vor Ort die Energieversorgung konzentriert im Auge haben. Ein herzlicher Dank gilt Herrn Dr. Peter Schwaegerl, dem Leiter der Netzleitstelle, der humorvoll-eloquent von seinem Kerngeschäft bei der Netzleitstelle berichtete und stets ein offenes Ohr für die Schülerfragen hatte.
Isabel Hörmann, StRin